Mir Reichts

20.11.2010

Eigentlich wollte ich etwas über die Initianten des "SP-Steuerinitative Nein" Komittes schreiben.
Das ist, allen voran, Economiesuisse.
Also hab ich mal geschaut, wer das ist, was sie machen und was sie erreichen wollen. Die haben derart viel Arroganz und Einfluss, dass man damit ein Buch füllen könnte - also eindeutig zu lang für einen Blogeintrag.
Hier mal die Kurzfassung:
Wer ist Economiesuisse: Ein Club für grosse Firmen, deren Chefs möglichst viel Geld von uns allen in ihre eigene Tasche wandern lassen möchten. Dagobert Duck würde sich dort Pudelwohl fühlen.
Was macht Economiesuisse: Versucht Einfluss auf die Politik zu nehmen, das geben sie auch offen zu. Je länger ich mich mit dem Lobbyverein beschäftigt habe, desto mehr habe ich bemerkt, wie viel Einfluss Economiesuisse bereits auf unsere Zeitungen, unsere Nationalräte und unsere Bundesräte hat. Die Lage ist mehr als beunruhigend.
Was will Economiesuisse erreichen: Einen Staat und ein Volk, das sich von ihnen versklaven lässt, sie fordern, dass die grossen Firmen (also ihre Firmen) und die Reichen (also sie selbst) möglichst alles machen dürfen und dabei möglichst keine Steuern zahlen. Um die Staatsschulden zu vermindern wollen sie, dass:
Ausgaben im Gesundheitswesen gestrichen werden.
Ausgaben bei der AHV gestrichen werden.
Ausgaben bei der IV gestrichen werden.
Ausgaben bei der ALV gestrichen werden.
Ausgaben für die Kunst gestrichen werden.
Ausserdem sind sie natürlich für die Privatisierung der SBB. Warum? Weil hier noch Geld von der Unter- und Mittelschicht zu holen ist. Die SBB ist im Moment gut gewartet und läuft wie geschmiert. Erwirbt man sie, kann man beispielsweise möglichst viele Wartungskosten streichen, warten, bis sie nicht mehr funktioniert und wieder dem Staat zurückgeben. Wie bei den Banken: Gewinne privat, Risiken und Verluste dem Staat.
Ich bin kein Kommunist, aber ich habe überhaupt keine Lust, mich von irgendjemanden versklaven zu lassen, denn dazu wird es kommen: Die einen haben immer mehr Geld und die anderen immer weniger, wir werden von Tag zu Tag mehr durch diese Ungleichheit eingeschränkt. Wollt ihr in die Zukunft blicken? Dann blickt auf Deutschland, die verdienen schon kaum mehr was, obwohl sie nach wie vor unglaublich viel exportieren, trotzdem verdienen viele Leute auch mit einer 100%-Stelle noch weit weniger als sie eigentlich zum Leben brauchen! Ich will in 20 Jahren nicht um mein Essen betteln müssen bei diesen neuen selbsternannten Königen. Ich will nicht warten, bis es eine Revolution braucht, um diese selbstverherrlichenden Leute zu stürzen, ich will auf eine friedliche und überlegte Weise für mehr Gleichheit sorgen.
Lesetipps:
http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Wir-werden-Aufstaende-Willkuer-und-Totalitarismus-erleben/story/31180223?dossier_id=748
http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/konjunktur/Ich-hoffe-das-ist-das-Ende-der-Superreichen/story/10866681
http://www.tagesanzeiger.ch/meinungen/dossier/kolumnen--kommentare/Zeit-die-Erbschaften-zu-besteuern/story/21239988?dossier_id=748